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02.04. - 06.05.04
Laos
Zurueck in die Zukunft in das Land der Million Elefanten und Plattfuesse
Wir schreiben das Jahr 2.547 und feiern zum dritten Mal in unserem Kalenderjahr
ein Neujahrsfest. Noch ist es aber nicht soweit. Mit der Thailand-Laos
Grenzueberschreitung bekommen wir zum ersten Mal die "Mutter aller
Fluesse", den Mekong zu Gesicht. Mit der Ueberquerung des zwoelftlaengsten
Flusses der Erde beginnt unsere Reise "Zurueck in die Zukunft",
in das Jahr 2.546. Auf einer gut geteerten Strasse fahren wir nach Pakxe.
Vorsicht: Rechtsverkehr! Immer wieder kreuzen Wasserbueffel die Strecke
und mehr wie einmal muessen wir anhalten, um sie passieren zu lassen.
Fast eine Woche halten wir uns in diesem Provinzstaedtchen auf und benutzen
es als Ausgangspunkt fuer Ausfluege. Taeglich haben wir Gewitterregen
und Temperaturen von bis zu ueber 40 Grad Celsius. Und im "Land der
Million Elefanten", wie Laos einst genannt wurde, haben wir beschlossen
uns auf einen Ruecken dieser Dickhaeuter zu wagen. Auf einer sehr rauhen,
unwegsamen Piste fahren wir in ein abgelegenes, kleines Dorf, welches
fuer seine Elefanten bekannt ist. Nach den ersten Verstaendigungsproblemen,
denn kein normaler Tourist kommt ohne Fuehrer hierher, wackelte nach 40
minuetiger Wartezeit ein Dickhaeuter auf uns zu. Ueber eine Treppe ging
es zur Einstiegsplattform in den Doppelsitz und wir waren beide ueber
die sehr hohe Sitzposition erstaunt. Dann wackelte unser Elefant gemaehchlich
los, der Boy zwischen den langen Haengeohren sitzend. Ausser seine Kommandos
"mmh, aehh, hoehh" verstanden wir kein Wort und der Elefant
verstand wohl nicht mal dies. Denn schneller wurde der im Schneckentempo
dahinkriechende Elefant auch nicht. Dann vernahm ich ein tiefes Grummeln
und Donner, oh nein, jetzt bitte kein Gewitter, aber der Himmel war strahlendblau.
Wieder ein tiefes, sattes Donnern und die Qualitaet unserer Atemluft verringerte
sich drastisch. Volker konnte sich ein Lachen nun nicht mehr verkneifen
und klaerte mich auf. Unser Elefant litt an ordinaeren Blaehungen und
verursachte diese tiefsten Basstoene. Und der direkt vor uns sitzende
Elefantenboy stimmte in dieses Orchester mit ein. Zu unserer Abkuehlung
warf der Dicke dann noch regelmaessig seinen Ruessel nach hinten und gab
uns eine unfreiwillige Schleim-Wasser-Dusche. Welch ein herrliches Erlebnis,
denn wir bogen uns vor Lachen. Als naechstes machten wir eine 2-Tages-Rundfahrt
auf dem Bolaven-Plateau, eine im Durchschnitt 800m hohe Hochebene. Das
Klima wurde nicht nur angenehm sondern recht kuehl und wir waren froh
um unsere Motorradjacken. Die Franzosen nutzten waehrend ihrer Kolonialzeit
dieses Klima und bauten Kaffee an und die Laoten haben dies nun uebernommen.
Der Kaffee wird pechschwarz und extrem stark serviert, wer will bekommt
ihn auch mit einer zuckersuessen, dicken Milch. Fuer uns ist er auf jeden
Fall eine willkommene Abwechslung zum Nescafe. In einem Kuhdorf am Rande
eines kleinen Wasserfalls mieten wir uns einen einfachen Bambus-Bungalow
und beobachten das Treiben im Fluss. Kinder toben in den flachen Stellen
des braunen Wassers, Frauen wie Maenner schrubben ihre Waesche an einem
Felsblock und Wasserbueffel kuehlen sich im kalten Nass ab. Am Abend wird
der Fluss zum oeffentlichen Badehaus und Jung wie Alt waschen sich den
Staub vom Koerper. Wobei die Maenner immer ihre Unterhosen anbehalten
und die Frauen ihre Wickelroecke bis ueber den Busen ziehen. Dieses Waschritual
bei Sonnenuntergang registrieren wir in ganz Laos, an jedem Fluss, an
jedem Bach, in jedem Dorf und in jeder Stadt. Einmal fragten wir unseren
Bungalow-Betreiber nach der Dusche und dieser zeigte dann voller Stolz
auf den Fluss, der direkt hinter unserer Huette entlang floss. Da wir
aber wussten, dass in jedem Fluss auch die Bueffel, Kuehe und Schweine
ihr taeglliches Geschaeft verrichten und auch die Abwasser dorthin gelangen,
verzichteten wir an diesem Tag auf eine Reinigung unser verschwitzten
Koerper. Am 2. Tag der Rundfahrt beschlossen wir eine Piste zu fahren,
die in keiner Karte verzeichnet ist. Laut Reisefuehrer waere sie in einem
zu schlechten Zustand um als Verbindungsweg ausgeschildert zu werden.
Den Abzweig fanden wir auf Anhieb und hatten dann eine richtig geile 90
km lange Piste unter den Raedern. Dichtes, ueppiges Dschungelgruen rast
an uns vorbei und unser Weg windet sich durch eine von tiefen Schluchten
zerfurchte Bergwelt. Befluegelt von diesem Gefuehl entscheiden wir uns
auf der Weiterreise fuer eine weitere Piste, parallel zur Vietnam-Grenze.
Wenn eine nicht eingezeichnete Piste so viel Laune hervorruft, dann kann
eine ausgewiesene Piste keinesfalls schlechter sein. Wir lagen mit unserer
Annahme total daneben und erlebten unseren laengsten Tag im Sattel. Morgens
um 8.30 Uhr fuhren wir Richtung Vietnam los und auf den ersten 55 km kamen
wir immer weiter in eine bizarre Karstlandschaft hinein. Dann bogen wir
links, parallel zur Grenze ab. Ueber Geroell schlaengelt sich die Piste
in Serpentinen berauf. Vor uns wurde es immer dunkler und der Horizont
faerbte sich schwarz. Donnerschlaege liessen die Berge erzittern und urploetzlich
oeffnete der Himmel seine Schleusen. Wassermassen ergossen sich ueber
uns und innerhalb von 30 Sekunden waren wir bis auf die Haut durchnaesst.
Wir spuerten wie sich das Wasser in unseren Schuhen sammelte und fuhren
blind im Schritttempo weiter. 5 Minuten spaeter erreichten wir ein Dorf
und solange wir nach einem Unterstellplatz Ausschau hielten, hoerte der
Regen so ploetzlich wie er begonnen hatte, wieder auf. Bei einer Tasse
saustarkem Lao-Kaffee trockneten wir fuer die naechste Stunde unsere Jacken
und Co in der Sonne. Es war kurz nach Mittag und "nur noch"
70 km, die laengsten unserer bisherigen Reise. Der Regen hatte die Dreckpiste
aufgeweicht und riesige Pfuetzen hinterlassen. Es war nur noch eine einzige
Rutschpartie. Die Piste wechselte in einen Trampelpfad ueber und wir kamen
nur noch Meter fuer Meter vorwaerts. Immer wieder kamen sogenannte Bruecken,
Laengsbalken ueber den Bach gelegt. Das Holz war glitschig und nur zu
Zweit konnten wir ein Moped nach dem anderen darueber manoevrieren. Die
Bergabpassagen haben sich in Rutschbahnen verwandelt. Beim Bremsen blockierten
die Raeder und rutschten ueber den Matsch wie ueber Glatteis. Bergauf
war es kaum besser. Unsere stark abgefahrenen Hinterreifen fanden keinen
Halt. Nur mit Vollgas und viel Mut brachte Voker beide Bikes die Haenge
hinauf. Einmal schmierte dabei sein HInterreifen ab, das Motorrad hebelte
aus und flog in den tiefen Graben. Bis zu den Koffern steckte es im Schlamm
fest. Wir benoetigten einige Zeit und unsere Kraftreserven um das Bike
aus seinem Matsch-Kerker zu befreien. Die Zeit rannte uns davon, es wurde
dunkel. Wir befanden uns inmitten eines Nationalparks. Und dabei in bester
Gesellschaft, mit z.B. dem indochinesischem Tiger, asiatischem Schwarzbaer
oder javanisches Panzernashorn, die aber an diesem Abend Besseres vorhatten.
Dafuer trafen wir Menschen mit glimmenden Holzscheiten als Beleuchtung
in der Hand. Wir bekamen nicht heraus ob es nun 4 Stunden oder 4 km bis
Lak Sao, dem naechsten Ort sind und fuhren also weiter. Oft mussten wir
mit der Taschenlampe vorneweg laufen und uns erst einen Weg suchen. Und
immer wieder hatten wir die Bruecken mit Laengsbalken, in den riesige
Loecher klafften. Wir hatten eine herrliche, sternenklare Nacht aber leider
nicht die Zeit und die Verfassung dies zu bewundern. Ab und zu mussten
wir an zu Hause denken, es war Ostersonntag. Solange Ihr Ostereier suchtet,
eierten wir hier durch die Gegend und suchten einen Weg. Dann die ersten
Asphaltfetzen und um 23.10 Uhr, 11 Stunden nach der Pause oder 14,5 Stunden
seit der Abfahrt, erreichten wir Lak Sao. Wir waren fix und fertig, aber
Voker war der Meinung, dass er sich ein Bier verdient hatte. Und so klapperten
wir noch die ganze Stadt nach Bier ab.
72 km reinste Tortur, fast alles im 1. Gang, aber grandiose Dschungellandschaften,
eine bezaubernde Hochalm, freundliche Menschen und Kinder, die uns immer
ihr "Sabaidy" (Guten Tag) zuruften. Ein wirklich unvergessliches
Erlebnis. Wir verbrachten die naechsten 3 Tage damit zu, alles zu putzen
und auf Vordermann zu bringen. Bei Volkers Motorrad ist durch die Dauerbelastung
die Halterung des Ventilators weggeschmort. Daraufhin hat Volker unsere
Ventilatoren an den Kippschalter der Griffheizung angeschlossen (die Heizung
benoetigen wir ja nun wirklich nicht mehr) und nun koennen wir die Kuehlung
selbst regulieren.
Vientiane, die schnucklige, kleine Hauptstadt Laos (250.000 Einwohner,
keine Hochhaeuser!!) erreichten wir am letzten Tag des dreitaegigen buddhistischen
Neujahrsfestes. Das Jahr 2.547 hat begonnen. In jedem Winkel der Stadt
tobte eine Wasserschlacht. Dutzende von Pickups fuhren durch die Strassen,
auf den Ladeflaechen grosse Bottiche mit Wasser und jungen, ausgelassenen
Laoten. Das Wasser wird waehrend der Fahrt auf die Passanten geworfen
und diese setzen sich mit Wasserschlauch, -pistole und Eimern zur Wehr.
Wir waren noch keine 5 Minuten auf den Strassen von Vientiane (zu Fuss),
als sich der erste Wassereimer ueber meinen Ruecken ergoss. Wir "Farangs"
sind beliebtes Ziel dieser Wasserschlachten. Junge Maedchen tanzten um
Volker herum und schmierten sein Geischt mit leuchtend rotem Lippenstift
ein. Wo wir auch hinkommen und um welche Ecke wir auch biegen, schon wartet
das Wasser auf uns. Und nicht selten werden wir auch auf ein Glas Bier
eingeladen. Die Stadt befindet sich im Neujahrsrausch und wir feiern ausgelassen
mit.
Und dann hatten wir eine Premiere, unseren 1. Plattfuss nach ueber 12
Monaten. Ein Nagel hatte sich in meinen Hinterreifen gebohrt. Volker,
gar nicht dumm, oder vielleicht ein bisschen zu faul, bringt den Reifenpilot
zum Einsatz. Aber dieser Hinterradschlauch mit seinem Loch wurde fuer
die restlichen 3 Wochen Laos zum "fahrenden Hinderniss". Der
Reifenpilot war zu alt und hatte sich nicht verfestigt, also Flicken drauf.
Aber kein Flicken dieser Welt wollte auf diesem verflixten Schlauch halten.
In 3 Wochen und 900 km machten wir an die 10 Flicken auf ein und dasselbe
Loch und keiner hielt laenger als 30 km. Wir fuhren nur noch mit dem Luftkompressor
in Reichweite. Alle 10 km ein Stop, Luft nachfuellen, weiter fahren. Erst
als mehr Luft entwich wie wir nachpumpen konnten, wechselten wir den Flicken.
An einem Tag mussten wir alle 3 km stoppen und liessen den Schlauch zweimal
von einem Reifenflicker stopfen. Es half alles nichts. Dabei hatten wir
5 !!!!! Ersatzschlaeuche in Thailand zurueckgelassen. Ironie des Schicksals.
Dann bohrte sich noch ein Bambussplitter in meinen Vorderreifen. Nun war
ich wirklich die ungekroente Plattfusskoenigin! Einmal, nach einer Luftbetankung,
als ich wieder mit Vollgas davon prauste, um moeglischt schnell moeglichst
viel Kilometer zu machen, ueberfuhr ich eine ziemlich grosse Schlange.
Perplex schaute ich nach hinten und konnte gerade noch sehen, wie sie
im Reisfeld verschwand. Was meinen Hinterreifen betraf, so hatten wir
dann doch noch Glueck. Wir fanden eine Werkstatt, die den Schlauch vulkanisierte
und somit unser Problem loeste.
In dem beliebten Reiseziel Vang Vieng treffen wir Ellen, die Hamburgerin
zufaellig wieder. Gemeinsam machten wir eine Radtour zu den umliegenden
Hoehlen. Bis ich (natuerlich ich!) einen Plattfuss bekam und wir die Tour
abbrechen mussten. Am naechsten Tag wagten wir uns mit Kajaks auf den
Fluss. Und jetzt ratet mal welches Kajak ein Leck hatte. Na? Klar, Volker
und meines. Als wir dann am Abend Boogie, dem Feilscherkoenig aus Kambodscha
(eigentlich Freiburg) ueber den Weg laufen, ist unsere Wiedersehensfreude
riesengross. Und zum ersten Mal treffen wir auch einen Motorradreisenden,
Vincent aus Frankreich. Seit 2 Jahren mit seiner BMW unterwegs.
Wir selbst fuhren gen Osten und die Strassen sind ein Paradies fuer jeden
Kurvenliebhaber. Die Windungen reihen sich zu einer perfekten Strecke
aneinander. Wir fahren durch unzaehlige einfache Doerfer und noch nie
mussten wir so oft zurueck winken wie an dieser Strecke. Wir besichtigen
"Die Ebene der Tonkruege" (Plain of Jars). Die ueber 2.000 Jahre
alten, bis zu 1.000 kg schweren Kruege sind wie die Statuen auf den Osterinseln
eines der ungeloesten Raetsel dieser Welt. Wir werden darauf hingewiesen,
dass die "Ebenen" geraeumt sind. Ueberall sonst befinden sich
aber immer noch UXO (unexploded ordnance), nicht geborgene und entschaerfte
Blindgaenger und Minen. Und wie zur Warnung schmueckt Kriegsschrott auch
unser Gaestehaus. 2 m lange, halbierte Bomben dienen als Blumentroege
und Bombis (faustgrose Splitterbomben) werden nun als Kerzenleuchter verwendet.
Eine Panzerfaust ist nun ein ueberdimensional grosser Aschenbecher, welcher
locker an der "US-Bar" lehnt. Diese ist wiederum mit Patonenguertel
dekoriert.
Wir fahren weiter, diesesmal Richtung Nordwesten. Das Auf und Ab der Strasse
fuehrt uns durch faszinierende Bergwelten und weite Hochtaeler. Aber ueberall
brennen ganze Berghaenge und der schwarze Rauch verdunkelt den Horizont.
Die Bergbevoelkerung betreibt massive Brandrodung und viele Haenge sind
bereits kahl und nackt. Die letzten 200 km bis zur Thailaendischen Grenze
sind Piste und dank der Trockenheit sehr gut zum fahren. Trotzdem haben
wir beschlossen unterwegs noch einmal zu uebernachten und treffen zufaellig
wieder Ellen (Hamburg). In der Dorfdisco mit Live-Musik feiern wir bei
Bier und LaoLao Schnaps das Wiedersehen und den Abschied. Kaum sind wir
dann in der Grenzstadt am Mekong angekommen, setzt auch der Regen ein.
Und in unserer letzten Nacht in Laos werden wir auch noch beklaut. Seit
Japan (September) hatte ich eine Plastikgallionsfigur am Schutzblech -
die fehlte nun. Und am Lenker hatte ich in einer Schutzhuelle das Bremsscheibenschloss
stecken - dies fehlte auch. (Ja, wir wissen, das das Schloss an die Bremsscheibe
und nicht an den Lenker gehoert) Und Volker hatte am Lenker eine Schutzhuelle
fuer seinen Foto - diese Huelle fehlte nun ebenfalls. Alles Dinge, mit
denen der Dieb nichts anfangen kann. Veraergert fuhren wir zur Faehre
und mussten ueber 4 Stunden auf diese warten, obwohl sie nur 5 min. entfernt
am anderen Ufer lag.
Laos, "Zurueck in die Zukunft", fuer uns ein noch urspruengliches
Stueck Suedostasien und absolut empfehlenswert!!
Land und Leute:
Laos, als einzigstes Land Suedostasiens ohne Zugang zum Meer, zaehlt zu
den aermsten Laendern dieser Welt. Aber in Laos muss niemand Hunger leiden
und es gibt kein sichbares Elend wie Bettler oder Slums. Viele besitzen
zwischenzeitlich ein Moped und selbst vor der einfachsten Bambushuette
ragt eine Satelitenschuessel gen Himmel. Das jaehrliche Pro-Kopf-Einkommen
liegt bei US$ 350,00, allerdings mit einem starken Stadt-Land-Gefaelle.
Das kommunistische Laos hat sich mit dem Zusammenbruch des Ostblocks in
den 1990er Jahren dem Westen geoeffnet und ist nun Drehscheibe fuer den
Warenaustausch zwischen Thailand - Vietnam - China. Diesem Umstand ist
es zu verdanken, dass die Hauptverkehrsstrassen in einem guten, zum Teil
neuen Zustand sind. Die groesste Gefahr im Strassenverkehr geht von den
kleinen Ferkeln und Huehnern aus, die immer wieder ueber die Strasse trippeln.
Oder die Hunde, welche am Strassenrand kuschen. Dann sind da noch die
Kuehe, die wohl denken, dass das Gras auf der anderen Strassenseite gruener
und saftiger sei. Diese Viehcher lassen uns immer wieder unsere Bremsen
testen. Dafuer fahren wir zig Kilometer ohne jeglichen Gegenverkehr. Und
wenn dann doch mal ein LKW oder Bus uns entgegenkommt, dann garantiert
mitten in der Kurve und immer auf unserer Strassenseite.
Waehrend dem Neujahrsfest wehen im ganzen Land 2 unterschiedliche Fahnen:
die Nationalflagge sowie die Hammer/Sichel Fahne. In 3 Monaten Russland
haben wir nicht soviel kommunistische Flaggen gesehen, wie hier in 3 Tagen.
Es ist schon komisch, dass uns immer die kommunistischen Laender so gut
gefallen. Aber auch durchaus erklaerbar. Der Osten hat sich erst seit
ca. 10 Jahren geoeffnet und wie in Russland sind auch hier die Menschen
gegenueber Westler neugierig, freundlich, offen, einfach unverdorben.
Der Tourismus hat noch keine negativen Begleiterscheinungen hinterlassen
und wir haben nicht das Gefuehl, dass jeder nur unsere Dollar will. Der
Dollar ist auch hier allgegenwaertig und ersetzt fast die Landeswaehrung,
den Kip. Wir tauschen US$ 100,00 und binnen einer Minute werden wir Millionaere
(= 1.420.000,00 Kip). Laos ist spottbillig. Unsere billigste Uebernachtung
kostet US$ 1,50, die teuerste US$ 5,00. Ein Abendessen fuer 2 Personen
und Getraenke sowie Cocktails kostet uns laecherliche Euro 4,50. Eine
Schachtel Zigaretten zwischen Euro 0,20 und 0.50. 1 ltr. Benzin Euro 0,35
und das Bier, in einer 0.6 ltr Flasche schlaegt mit Euro 0,65 zu Buche.
In Laos kann man mit Euro 10,00 pro Person/Tag sehr gut leben. Dabei bekommen
wir noch ein schlechtes Gewissen. Unsere Tagesausgaben sind so hoch wie
ein durchschnittlicher Monatslohn eines Laoten.
Mit dem Essen kamen wir nicht ganz so klar und hatten mehrmals "Magenverstimmungen".
Nun ja, das Gemuese wird halt auch in diesen Fluessen gewaschen. An einem
Marktstand entdeckten wir gegrillte Fledermaeuse - sah wirklich interessant
aus. Wir gaben aber den Baquets den Vorzug.
Die atemberaubende Landschaften, wahnsinnige Motorradstrecken und die
freundlichen Menschen machen fuer uns Laos zu einem unvergesslichen Erlebnis.
gefahrene Kilometer in Laos: 2.650 km
bisher gefahrene Kilometer: 34.700 km
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