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Polen und Litauen:
19.05. 21.05.2003 Gewaltstour
Um fuer das riesige Land Russland mindestens 4 Monate Zeit zu haben moechten
wir in der 1. Juniwoche einreisen. Aus diesem Grund mussten wir auf dem
Weg dorthin zwei Laender im Schnelldurchlauf bereisen. Unsere Wahl fiel
auf Polen und Litauen, sehr zur Freude von Volker. Vor der Abreise drohte
Volker immer damit in Polen nicht anzuhalten. Aber es kam doch ein bisschen
anders.
Am Tag unserer Abfahrt in Tschechien hatte ich super Kopfweh und mir war
speiuebel. Der Grund hierfuer lag am Vorabend und Becherovka heisst der
Uebeltaeter. Ein landestypischer Kraeuterschnaps. Mit dieser Uebelkeit
sass ich 10 Stunden auf dem Motorrad.
Wir fuhren durch das Riesengebirge problemlos nach Polen ein. Und kaum
hatten wir uns an die Kurven im Regen gewoehnt, waren wir auch bereits
wieder aus dem Riesengebirge draussen. Das ging so schnell; waere es nicht
auf der Karte vermerkt gewesen, haetten wir kaum bemerkt ueberhaupt das
Riesengebirge zu durchfahren. Es folgte eine grosse, endlose Ebene mit
keiner noch so kleinen Erhoehung. Alles war sehr gruen mit grossen Weideflaechen,
aber irgendwie triest. Die Backsteinhaeuser sind grau und alt und selbst
auf den 2. Blick nicht huebsch anzusehen. In Polen gibt es keine Autobahnen
und so mussten wir uber die Landstrassen zuckeln. Dort herrschte enormer
LKW-Verkehr und fuer 300 km benoetigten wir 7 Stunden! Uns taten unsere
Sitzflaechen hoellisch weh. Volker hatte Abends sogar Probleme auf einem
Stuhl zu sitzen. Mir schmerzte meine Gas-Hand und ausserdem immer noch
mein Kopf. Wir fuhren bis Abends um 19.00 Uhr und hatten erst die Haelfte
von Polen hinter uns gelassen. Volker musste also doch eine Uebernachtung
in Polen in Kauf nehmen. Am 2. Tag wurde die Landschaft abwechslungsreicher
und der Strassenzustand immer schlechter. Es ging quer durch die Masurische
Seenplatte und die Hauptverkehrsstrasse war ein besserer Feldweg. Sie
wurde immer schmaler und das Ueberholen war bereits ein Abenteuer fuer
sich. Dazu war es ein dauergehoppel. Wir wurden regelrecht auf unseren
Motorraedern durchgeschuettelt. Ich kam mir vor wie in einem Mixer. Die
Schmerzen in den Unterarmen, Hand- und Kniegelenken sowie am Hinterteil
nahmen ungeahnte Ausmasse an. Aber mangels einer Uebernachtungsmoeglichkeit
in Polen passierten wir Abends um 17.30 Uhr die Grenze nach Litauen. Wir
mussten eine Haftpflichtversicherung fuer unsere Motorraeder abschliessen
und hatten eine Zoll- sowie Polizeikontrolle ohne Schwierigkeiten. Nach
630 km fanden wir dann um 20.30 Uhr ein Motel und fielen todmuede in unsere
Betten. Am 3. Tag reisten wir dann ohne Stop quer durch Litauen und kamen
total geschafft in Lettland an.
Land und Leute:
Koennen wir natuerlich bei dieser Schnelldurchquerung nicht beurteilen.
Allerdings sieht man in Polen kaum noch einen Trabi auf der Strasse. Dafuer
beherrscht der kleine Fiat 126 das Strassenbild und ist immer wieder ein
Verkehrshinderniss. Die Landschaft in Polen ist eher langweilig und auch
die Strassen boten fuer uns Kurvenliebhaber keine gute Motorradstrecke.
In Litauen nutzten wir die Autobahn. Und auch dort ist die Landschaft
gruen und flach und die Strassen bolzengerade.
Bisher gefahrene Kilometer: 5.000 km
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