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"Wenn ein
Mensch träumt, bleibt es ein Traum.
Wenn zwei Menschen träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit"
April 2002 "Wie alles begann"
Bereits am Tag der Rückkehr von meiner letzten Weltreise war es
für mich keine Frage mehr, sondern eine Feststellung: Ich werde
wieder gehen. Ich habe aber nie den richtigen Zeitpunkt dafür gefunden
und auch den Absprung nicht geschafft. "Meinen Traum leben"
ist Volkers größter Wunsch. Und sein Traum ist eine Weltreise
mit dem Motorrad. Um seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, wollte
er zu zweit träumen.
Sonntag, 28.04.02:
Ein schwarzer Sonntag für "mich"............
....aber tatsächlich begann genau an diesem Tag "unsere"
Weltreise.
Nach einer für mich persönlichen Niederlage hab ich mir Volkers
Schulter als Sparringspartner ausgeliehen. Irgendwann fiel der Satz
von mir: " Ich werde meinen Traum erfüllen und mich auf meine
lang ersehnte 2. Weltreise machen!" und die Antwort von Volker
war ganz schlicht, überzeugend und bestimmt: "Ich komm mit!"
Dann ging es Schlag auf Schlag. Wohin, Wie, Wann, Womit.......
Die erste Route wurde festgelegt. Was nicht ganz einfach war, da wir
weder einen Weltatlas noch eine Weltkarte zur Hand hatten. Und wer hat
schon die komplette Geographie der Welt sofort vor Augen? Trotzdem fielen
die Namen der Länder wie Russland, Mongolei, Thailand, Australien.
(Die kennt man auch ohne Karte!) Als Ziel wurde vereinbart Australien
auf dem Landweg zu erreichen
Jeder hatte für sich und doch gemeinsam wieder ein Ziel vor Augen.
Wir hatte wie-der einen Sinn in unserem Leben, der nicht ausschließlich
darin bestand Tag für Tag zur Arbeit zu gehen und sich auf 14 Tage
Urlaub im Sommer zu freuen. Einen Sinn, für den es sich lohnt zu
leben, zu arbeiten und zu schuften, zu sparen, Entbehrungen auf sich
zu nehmen. Einen Sinn, der bedeutet sich einen wahren, großen,
unglaublichen TRAUM zu erfüllen. Leider spielt in diesem Traum
doch auch so Dinge wie Geld eine Hauptrolle. Und da wir realistische
Träumer sind und weder viel Geld noch Quellen zur Beschaffung von
solchem haben, legten wir das Abreisedatum auf den 01.04.2003 fest.
Es bleiben also genau 11 Monate zum - sparen, sparen, sparen.
Mai
2002 "Kribbeln im Bauch"
Es war sehr schnell klar, dass wir uns gegenseitig nicht nur brauchten
sondern auch perfekt ergänzten. Volker ist für die Technik,
Motorräder, Ersatzteile, Ausrüstung, usw. zuständig. Mein
Part ist die Organisation, wie z.B. Visas, Strassenkarten und Reiseführer
besorgen. Und... russisch lernen, mein größter Horror.
Wir überboten uns täglich mit neuen Meldungen zur Reiseplanung.
Es ging in den ersten 3 Wochen Schlag auf Schlag:
- Nuckler überzeugt, unsere Homepage zu gestalten (Nuckler = Freundin)
- Reiseführer gekauft, unzählige Reiseberichte gelesen
- stundenlang im Internet gesurft
- mit russischen Bekannten über unser Vorhaben gesprochen
- usw.
Voller Ungeduld und mit großen Erwartungen trafen wir uns regelmäßig.
Natürlich haben wir noch viel Zeit, aber die Gewissheit eine Reise
zu machen die vom All-täglichen abweicht, die nicht pauschal zu buchen
ist, verursacht ein Kribbeln im Bauch. Dem Einen gibt es das Gefühl
zu schweben, der Andere endet in Hysterie. Und wir "schweben"!
Juni
2002 "Verkaufsfieber"
Ich hatte Volkers Tausender Yamaha R1 ins Internet gesetzt. Und kaum war
die Anzeige freigeschaltet war die R1 dann auch schon schwuppdiwupp weg.
Das ging selbst Volker zu schnell, der sich beklagte, dass er nicht einmal
richtig die Zeit gefunden hatte sich von seinem Lieblingsmotorrad zu verabschieden.Juli
2002 "Alles nach Plan" Irgendwie schafft Volker es ständig
Käufer für seine Motorräder ausfindig zu ma-chen. Er hat
es doch tatsächlich geschafft nun auch seine RD350 zu verkaufen.
Ich habe dafür eine Yamaha XTZ 660 Tenere gekauft. Dabei besitze
ich immer noch meine KLE, aber wenn wundert es. Ich habe in meiner Dusseligkeit
im Internet sowie in den privaten Kleinanzeigen eine falsche Handy-Nummer
angegeben. Da hat mich bestimmt ein Handy-Besitzer verflucht oder sich
gewünscht er hätte eine KLE zu verkaufen. Resümee: Volker
hat von 3 auf 1 Motorrad reduziert und ich von 1 auf 2 erhöht.
Aber der Juli hält dann doch noch Überraschungen für uns
parat. Meine KLE ist endlich verkauft. Und Volker hat nun auch seine Yamaha
XTZ 660. Diese hat er nicht etwa wegen dem günstigen Preis und den
wenigen Kilometern gekauft hat; nein: sie ist Yamaha-Blau. Grund genug
für ihn sofort zuzuschlagen. Da soll mal einer behaupten, Männer
gehen nicht nach Äußerlichkeiten. Unsere Reisegefährten
stehen also somit im Stall und warten auf Ihre Reise-Anpassungen und Wartungen,
welches ganz klar Volkers Part ist.
August
2002 "Botschaften"
Da wir durch einige Länder reisen wollen, bei denen die Visa-Beschaffung
noch ein großes Fragezeichen darstellt (wie z.B. Russland + China),
haben wir zwischenzeitlich alle Botschaften der geplanten Länder
angeschrieben und bestimmte, ausschließlich für uns interessante
Informationen angefordert.
September
2002: "Keine Zeit richtig fleißig"
"Keine Zeit" - dies musste ich mir mehrmals aus verschiedenen
Gründen selbst eingestehen. Volker war dagegen richtig fleißig.
Er hat 4 Alu-Werkzeug-Boxen gefertigt, welche jeweils links und rechts
vom Motorschutz am Motorrad befestigt sindOktober 2002: "Kaufrausch"
Dank e-bay sind wir nun seit diesem Monat im Besitz von vielen Dingen,
die auf einer solchen Reise als unentbehrlich gelten. Und Volker ist unermüdlich
am basteln und schrauben. Einen ersten Erfolg können wir auch verzeichnen:
MELVIN Motorradtechnik wird uns mit Zubehör + Ersatzteile unterstützen.
November
2002 "Zusage"
Von KEDO (Tuning, Tipps & Technik für Yamaha) haben wir ebenfalls
eine Zusage erhalten. Bei den erforderlichen Ersatzteilen unterstützt
uns KEDO großzügig. Während unserer Reise wird KEDO bei
der Beschaffung von Teilen und deren Versand ins Ausland unser verlängerter
Arm in Deutschland sein.Nun sind 5 Monate seit Beginn der Reisevorbereitungen
verstrichen und noch weitere 5 Monate bis zur Abfahrt liegen vor uns.
Für uns gibt es noch sehr viel zu tun. Aber wir haben es noch keinen
Tag oder Stunde bereut. Nach wie vor sind wir am planen, organisieren,
basteln, schreiben und sparen. Für uns gilt während dieser ganzen
Zeit:
"Du musst ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern
Dezember
2002: "Frohe Weihnacht"
Diese Weihnachten werden uns ewig denken.
Samstags, Sonntags, Feiertags, wir machten keinen Unterschied mehr und
arbeiteten 2 Wochen lang täglich an unseren 2 Yamahas. Volker hat
sich in den Kopf gesetzt die Motorräder am Ende unseres Urlaubs reisefertig
zu haben. Und tatsächlich, seit dem 31.12. stehen beide Teneres abfahrbereit
in meinem Wohnzimmer!
Ein besonderes Weihnachtsgeschenk ist die Zusage von MELVIN uns mit Motorradjacken
auszustatten.
Januar
2003: "Countdown"
Russland kann kommen. Unsere Visas sind beantragt und ich gehe nun unregelmässig
zum russisch Unterricht.
Nun wird es also ernst und die letzten Tage sind gezählt. Wir haben
begonnen unsere Haushalte aufzulösen und starten den Ausverkauf.
Februar
2003: "Narret"
Da unsere Motorräder fast reisefertig sind, haben wir uns im Februar
ausschließlich der narreten Zeit gewidmet. Die Feste waren lang,
exzessiv und einfach super. Man hätte fast meinen können es
wäre unsere letzte Fasnet gewesen.
Alles andere ruhte in dieser Zeit.
März
2003: "Jetzt wird es aber ernst"
Für irgendwelche wehmütige Gefühle hatten wir bisher noch
keine Zeit gehabt. In der 1. Märzhälfte mußte wir beide
noch arbeiten und somit blieb nur abends Zeit für die Wohnungs-Räumaktionen.
Das war ganz schön hektisch. Die letzten Arbeiten an den Motorrädern
wurden auch noch nebenbei erledigt.
Ein kleiner Schatten hatte sich auch bereits auf unsere Reisevorbereitungen
geworfen: wir müssen ohne unsere Reisepässe starten. Die befinden
sich beim Visabüro für unser Russland-Visa und dieses kann man
erst seit neuestem 45 Tage vor Einreise beantragen. Eine Zusendung vor
dem Starttermin 01.04. ist somit nicht mehr möglich. Jetzt sollen
die Pässe mitsamt Visa uns nachgesendet werden. Ohje, Ohje.
Das große Abschiedsfest ist angesetzt und es gibt kein zurück
mehr.
Wir wollen die Reisevorbereitungen beenden, wie wir sie begonnen haben:
"Wenn
ein Mensch träumt, bleibt es ein Traum.
Wenn zwei Menschen träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit"
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